Die COMPASS-Konferenz „Beyond Europe“ befasst sich mit der Internationalisierung als Schlüsselpriorität zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen im Bereich Forschung und Innovation
Am 24. Januar veranstaltete die Ulysseus European University die Konferenz „Beyond Europe: F&I Internationalisierungsstrategien für europäische Universitäten“. Diese Online-Veranstaltung mit fast 300 Teilnehmenden wurde vom MCI | The Entrepreneurial School® (Österreich), einer der acht Partnerhochschulen der Ulysseus-Allianz, organisiert. „Beyond Europe“ ist Teil der Verbreitungsmaßnahmen von COMPASS, einem Horizon 2020-Projekt und dem Flaggschiff der Ulysseus F&I-Agenda und -Strategie, mit der sich Ulysseus als Exzellenzmodell für Forschung und Innovation etablieren will.
In einer zunehmend globalisierten Welt ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einer der wichtigsten Eckpfeiler der EU-Agenda für Forschung und Innovation. Der globale Ansatz der EU ist in dieser Hinsicht eindeutig und beinhaltet die Mobilisierung von Forschenden und Innovator:innen als eine der entscheidenden Herausforderungen für das Wohlergehen künftiger Generationen. In diesem Sinne bot die Konferenz „Beyond Europe“ allen Teilnehmenden ein einzigartiges Forum, um über die Herausforderungen nachzudenken, denen sich die europäischen Universitätsallianzen bei der Entwicklung ihrer Internationalisierungsstrategien außerhalb Europas gegenübersehen. Auch wenn diese Allianzen einen auftragsorientierten Ansatz zum Aufbau strategischer Partnerschaften durch verschiedene F&I-Kooperationen und -Projekte verfolgen, muss der Prozess des Aufbaus solcher Partnerschaften nicht nur technische und organisatorische Aspekte berücksichtigen, sondern auch die Bedürfnisse und Interessen der jeweiligen Partner einbeziehen, um gegenseitigen Respekt, Gerechtigkeit und Transparenz zu gewährleisten
Andreas Altmann, Rektor des MCI|The Entrepreneurial School® (Österreich), eröffnete die Konferenz, indem er das Publikum begrüßte und betonte, wie wichtig Forschung und Innovation für den zukünftigen Wohlstand, das zukünftige Wohlergehen und den zukünftigen Zusammenhalt sind. In seinen einleitenden Worten unterstrich er die Notwendigkeit, dass Hochschuleinrichtungen zusammenarbeiten, um alle Herausforderungen in den Bereichen Forschung und Innovation zu bewältigen und strategische Partner außerhalb Europas zu suchen, um die Anstrengungen in diesem Bereich zu maximieren.
Reaching Beyond Europe: Aufbau von Kooperationen außerhalb der EU
Der erste Teil der Konferenz konzentrierte sich auf die verschiedenen Strategien und Modelle der F&I-Kooperationen europäischer Universitäten außerhalb der EU vor dem Hintergrund der Entwicklung und Gewährleistung respektvoller, gerechter und transparenter Partnerschaften. Obwohl die Mehrzahl der Kooperationen der europäischen Universitäten hier in der EU stattfindet, arbeiten alle europäischen Universitätsallianzen mit Partnern in der ganzen Welt zusammen.
Franz Fischler, ehemaliger EU-Kommissar für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Fischerei, unterstrich in seinem Vortrag die Notwendigkeit, die europäischen Werte nicht nur in Europa, sondern auch darüber hinaus zu vertreten und zu fördern, insbesondere angesichts der Konflikte, die die Welt derzeit beherrschen. Er betonte auch, dass die historischen Beziehungen als Teil der Internationalisierungsstrategien gestärkt und wiederbelebt werden müssen und dass der Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss, insbesondere der Entwicklung eines systematischen Austauschs von Studierenden zwischen Afrika und Europa
Frédérique Vidal, ehemalige Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation in Frankreich, sprach über die Rolle europäischer Allianzen in der internationalen Zusammenarbeit und die Auswirkungen einer engen Koordination zwischen Wissenschaft und Diplomatie. Sie hob besonders hervor, wie wichtig es ist, Talente anzuziehen, indem man die besten Professor:innen, Forschenden und Studierenden anwirbt, sie in hohem Maße beschäftigungsfähig macht und vielfältige Gemeinschaften schafft, um die Erfahrungen der Studierenden zu verbessern. Sie unterstrich auch die Notwendigkeit, dass Allianzen ihre Synergien mit potenziellen Partnern verstehen, um im Bereich der Forschung und Innovation gegenseitig zu profitieren. Abschließend wies sie darauf hin, dass nicht nur die Universitäten ihre Einstellung zum Aufbau der internationalen Zusammenarbeit ändern müssen, sondern dass es von wesentlicher Bedeutung ist, dass sich die Länder und die EU des enormen Entwicklungspotenzials bewusst werden, das Universitäten und Allianzen darstellen.
In Bezug auf den Beitrag der europäischen Hochschulallianzen zu den Regionen wies Frédérique Vidal darauf hin, dass es für die Allianzen entscheidend sei, eine starke Verbindung zwischen den Hochschulen, den Unternehmen und den Stakeholdern im Allgemeinen herzustellen. Franz Fischler wies insbesondere auf die Notwendigkeit hin, die internationalen Beziehungen zu strategischen Ländern, z. B. zu Partnern in Afrika, zu professionalisieren, um von der Wohltätigkeit wegzukommen und Wege zu finden, wie alle beteiligten Partner gegenseitig von der Partnerschaft profitieren können.
Nachhaltige internationale F&I-Zusammenarbeit außerhalb der EU: Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Der zweite Teil der Konferenz befasste sich mit den Herausforderungen, denen die F&I-Akteure nicht nur auf organisatorischer, sondern auch auf individueller Ebene begegnen. Nach der Identifizierung der Herausforderungen wurden auch die Erfolgsfaktoren für starke und dauerhafte Partnerschaften erörtert.
Die erste Präsentation wurde von Stefan Bergmans, Direktor für Forschung und Innovation bei der European University Association, gehalten. In seinem Statement unterstrich er die drei Hauptprioritäten der EUA-Innovationsagenda: die Verstärkung der gesellschaftlichen Auswirkungen der universitären F&I, die Kultivierung einer robusten, vielfältigen und kollaborativen F&I-Kultur und die Förderung eines gut konzipierten F&I-Systems.
Die letzten beiden Präsentationen wurden von Jessica Schüller, Projektmanagerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am C-BERT, und Jason Lane, Co-Direktor am C-BERT, gehalten. In ihren Ausführungen sprachen sie über den Aufbau und die Verwaltung strategischer Allianzen und internationaler Partnerschaften und behandelten verschiedene Punkte wie die Arten der transnationalen Bildung in all ihren möglichen Formen und Ausprägungen.
Über COMPASS
COMPASS: Leading Ulysseus to become a European University excellence model through Research and Innovation ist ein Horizont 2020 Projekt und das Flaggschiff für die F&I Agenda und Strategie der Ulysseus. Diese Aktion, die Teil des Programms „Wissenschaft mit und für die Gesellschaft“ von Horizont 2020 (SwafS) ist, wird den Transformationsprozess der Ulysseus hin zu einer europäischen Universität durch eine gemeinsame F&I-Strategie erleichtern, die wiederum ihr Innovations-Ökosystem konsolidieren wird.